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Zur Ausstellung: „Das Remsfelder Kirchspiel im 1. Weltkrieg“ (11.11., 14 Uhr, bis 25.11.2018)

16. 10. 2018

Zur Ausstellung: „Das Remsfelder Kirchspiel im 1. Weltkrieg“ (11.11., 14 Uhr, bis 25.11.2018)

- Der Bezug zu heute(2) -

In der vorigen Ausgabe ging es um den Einfluss, den der Erste Weltkrieg politisch und geopolitisch (auf der Landkarte) für das 20. Jh. hatte und bis heute hat. Wichtig war aber auch dessen ökonomische und industrielle Dimension, denn zum ersten Mal in der Geschichte trafen hochentwickelte Industriegesellschaften 1914-18 in einem Krieg aufeinander. Diese Industrie ermöglichte einen Krieg der Massen, es gab Millionenheere, neue Waffen und –systeme entwickelten eine vorher nie gekannte Massenvernichtungskraft und Reichweite, die größten Geschütze (z. B. „Dicke Berta“) erreichten 60, einzelne bis 100 km, erstmals wurde Krieg unter Wasser geführt (bis nach Übersee) und auch in und aus der Luft.

Zum ersten Mal gab es auch in großem Ausmaß, z. T. systematisch, Krieg gegen die Zivilbevölkerung. Vertreibungen, Massenerschießungen, Bombardierung von Städten, Hungerblockade, „uneingeschränkter“ U-Boot-Krieg usw. sollten die Menschen in Angst versetzen und kriegsmüde machen. Die Gesellschaften wurden in einen „totalen Krieg“ gezwungen, in dem Alle und Alles für den Krieg mobilisiert werden musste, daher auch die Rede von der „Heimatfront“.

Zudem brachte die Industrie Erfindungen hervor, die ein Massentöten ermöglichten, vor allem Gas für einen Gaskrieg und Geschütze und Gewehre, die wie Maschinen funktionierten. Also „Maschinen“-Gewehre, mit bis zu 600 Schuss/Minute (ursprünglich eine Erfindung aus dem amerikanischen Bürgerkrieg) und „Maschinen"-Kanonen, die z. B. 10 Schuss/Minute abfeuern konnten. Dies erklärt, warum im 1. Weltkrieg pro Tag durchschnittlich 6.000 Soldaten starben, manchmal bis zu 40.000, eine Zahl so groß wie früher ganze Armeen. Mit dem Haber-Bosch-Verfahren gelang die Stickstoffbindung aus der Luft (Ammoniaksynthese) für die Herstellung von hochwirksamen Sprengstoffen. Nach dem Krieg gab es riesige Überkapazitäten, die nun für die Herstellung von synthetischem Stickstoff-Dünger umgenutzt wurden. Dieser brachte einerseits höhere Erträge in der Landwirtschaft, andererseits aber auch das Problem von Nitrat im Grundwasser. Eine weitere „Errungenschaft“ des Industriezeitalters war die massenhafte Produktion und Verwendung von Stacheldraht, das im Stellungskrieg zusammen mit dem Maschinengewehr die frühere Elitetruppe Kavallerie nutzlos machte. Angriffe zu Pferde scheiterten im Kugelhagel oder blieben im Stacheldraht hängen.

Von diesem gigantischen Vernichtungspotential machten sich die Menschen allgemein und besonders auch die einfachen Soldaten zunächst keine Vorstellung. Besonders schlimm war es, dass die Militärbefehlshaber aller Seiten ihre Strategie nicht darauf abstimmten und z. B. immer wieder Soldaten massenweise in den Kugelhagel schickten. Das erklärt die vielen Toten und - mehr noch - die extreme Zahl von Verwundeten (4,5 von 11 Mio. dt. Soldaten in D), wovon in unserer Heimat z. B. das damalige Homberger Lazarett ein Zeugnis ist (siehe Ausstellung).

Remsfelder Kriegsteilnehmer (Fortsetzung Buchstaben R - Z):

Sahl, Karl *23.8.1881.

Sauer, Carl (Karl). Ein Karl Konrad *7.5.1872; Eltern: Maurer Andreas Sauer und Frau Maria Elisabeth, geb. Mosebach, Haus Nr. 62. 2. Ein Karl Hermann *7.7.1877; Eltern: Maurer Konrad Sauer und Frau Anna Katharina, geb. Wagehals (Haus Nr. 32).

Sauer, Justus *7.1.1880; Eltern: Maurer Conrad Sauer u. Frau Katharina, geb. Wagehals (Haus Nr. 32, heute Anwesen Rimpl). Urlaub u. a. im April 1918 „(…) am Karfreitag telegraphisch zurückgerufen.“ (Anm. H.K.: Zur letzten deutschen Großoffensive im Westen).

Scherb(p), Heinrich. Heinrich Wilhelm *29.4.1892 zu Obermöllrich, Krs. Fritzlar, unehelicher Sohn der Anna Gertrude Scherb(p), Tochter des Konrad Scherp, jetzt verheiratete Trieschmann, Stückhof.

Schneider, Eckhardt *6.10.1887 zu Welferode. Sohn des früheren Schäfers Johann Konrad Schneider und seiner Ehefrau Anna Katharina, geb. Schmidt; bisher wohnhaft in Welferode. oo 18.5.1912 mit Anna Maria Margarete Gunkler, Dienstmagd; Tochter des Zimmermanns Jakob Gunkler und Frau Barbara Elisabeth, geb. Simon; gemeinsamer Wohnsitz wird Remsfeld. Erholung zu Hause im Juni 1916.

Schöbitz, Fritz Hermann *26.3.1886 in Grunau, Krs. Striegau; Eltern: der verstorbene herrschaftliche Förster Wolf Schöbitz und Frau Anna, geb. Freudenberg, Grunau. +10.2.1958 wohnhaft zuletzt Im Wäldchen Nr. 13. Kriegsgetraut am 14.2.15 (ohne voraufgegangenes Aufgebot), gemeinsam mit seinem Schwager Johann Karl Hellwig (siehe unter Hellwig). Trauzeugen August Heinrich Hahn und Johannes Ernst Koch (Obermühle).

Schnoor, Paul *28.1.1892.

Schütz, Konrad (Nichts bekannt).

Siebert, Hans (Johannes) *24.3.1893; Eltern: Dienstknecht Konrad Heinrich Siebert und Frau Anna Elisabeth, geb. Fritz; Haus Nr. 38.

Siebert, Heinrich *4.6.1890; Eltern: Dienstmagd Anna Elisabeth Fritz (Haus Nr. 38) – Vaterschaft anerkannt von Dienstknecht Konrad Heinrich Siebert.

Siebert, Jakob *6.7.1894; Eltern: wie bei Hans u. Heinrich, +30.4.1917 im Marienkrankenhaus Kassel.

Siebert, Karl *14.10.1897; Eltern: Dienstknecht Konrad Heinrich Siebert und Frau Elisabeth, geb. Fritz, Haus Nr. 14.

Siebert, Konrad *4.9.1871 zu Wiera (Krs. Ziegenhain). Verh.

Siegener, Heinrich *17.2.1894 (Nr. 4); Mutter ist die unverheiratete Dienstmagd Elisabeth Siegner; Haus Nr. 30. Im Mai 1917: ...für das Hellwigsche Sägewerk reklamiert.

Siemon, Heinrich. Ein Johann Heinrich *25.10.1884 (Nr. 28); Eltern: Wagner Johannes Simon und Frau Katharina Elisabeth, geb. Göbel ; Haus Nr. 54. Ein Konrad Heinrich *8.12.1895 (Nr. 31); ODER: Wagner Martin Simon und Frau Maria Elisabeth, geb. Kurz; Haus Nr. 54 ¾.

Siemon, Jakob *2.3.1896; Eltern: Wagner Johannes Simon und Frau Katharina Elisabeth, geb. Göbel; Haus Nr. 54. Lt. Beschluss des Amtsgerichtes Homberg vom 1.5.1958 ist der Tod des Jakob Siemon (…) festgestellt worden (…).

Siemon, Martin *21.4.1870 (Taufreg. Nr. 626); Eltern: Wagner Johannes Simon und Frau Katharina Elisabeth, geb. Gombert. Onkel v. Jakob Siemon; Heimurlaub z. Konfirmation d. Sohnes; … infolge Erkrankung nach Deutschland gekommen und jetzt beim Ers.-Batl.

Söder, Karl *18.6.1898. Gefallen +4.4.1918; Eltern: Weichensteller Georg Melchior Heinrich Söder und Frau Anna Elisabeth, geb. Kaiser; Haus Nr. 75. Urlaub Dez.'16; Juni '17; Pfr. Münch im Mai 1918: ...“In großer Sorge sind Söders um ihren Sohn Karl. Bereits am 9. April traf die Nachricht ein, daß er schwer verwundet in einem Lazarett liege. Aber dies Lazarett ist bis zur Stunde unbekannt. Alle Bemühungen Näheres zu erfahren, waren bis jetzt erfolglos.“ (mehr in der Ausstellg., H.K.).

Steuerwald, Heinrich. Nichts weiter zu Heinrich gefunden.

Steuerwald, Johannes *27.7.1873 in Ersrode (Krs. Rotenburg). Verheiratet, 3 Kinder (1919)

Steuerwald, Johannes *26.7.1898 (Nr. 27); Eltern: Dienstknecht Justus Adam Steuerwald und Frau Anna Martha, geb. Lepper; Haus Nr. 1 (Niedermühle), später Haus 53 ½. Am 17.11.1916 einberufen.

Steuerwald, Justus. Es gibt einen Justus Adam Heinrich (Dienstknecht) - evtl. der Vater v. Johannes und Wilhelm. Ein Justus Adam Heinrich St. oo 24.7.1892 mit Anna Martha Lepper, *19.9.1867, Tochter des Tagelöhners Konrad Lepper und Frau Katharina, geb. Hellwig zu Remsfeld. 2. Ehefrau ist Witwe Katharina Hassenpflug, Tochter des Tagelöhners Jakob Zinn und seiner Ehefrau Maria Barbara, Konstantin zu Raboldshausen, *28.3.1886 zu Raboldshausen, oo 6.9.1919.

Steuerwald, Wilhelm. Konrad Wilhelm *12.11.1891; Eltern: Dienstknecht Justus Adam Steuerwald und Frau Anna Martha, geb. Lepper; Haus Nr. 1 (Niedermühle), später Haus 53 ½. Pfr. Münch: „Am 8. Aug 1916 kam einer meiner Briefe an Wilhelm Steuerwald mit der Aufschrift „vermißt"" zurück. Zu meiner Freude brachte die gleiche Post eine Karte von ihm selbst aus Erfurt. Er liegt dort verwundet im Lazarett. War auch an den schweren Kämpfen in Flandern beteiligt.“ ...hat sich am 1. Dezember 1917 mit Friedel Weinberg aus Erfurt verlobt. Wurde am 4. März 1918 in Erfurt kriegsgetraut.

Trieschmann, Adam (Stückhof). Adam Paul Konrad *11.9.1898 (Nr. 31); Eltern: Ackermann Adam Trieschmann und Frau Anna Gertrude, geb. Scherp; Haus Nr. 78 (war an d. Span. Grippe erkrankt).

Trieschmann, Karl. Karl Hermann *17.11.1893; Eltern: Ackermann Conrad Trieschmann u. Frau Gertrude Elisabeth, geb. Gertenbach; Haus Nr. 20. Ledig.

Ullrich, Heinrich (Niedermühle). 13.3.1898; Eltern: Mühlenbesitzer Justus Heinrich Ullrich und Frau Elisabeth, geb. Lepper; Haus Nr. 1.

Vaupel, Heinrich. Heinrich Hugo Fabian *27.12.1897; Eltern: Konrad Vaupel, Tagelöhner, und Frau Elise, geb. Zennerer.

Wagner, Heinrich. Ein Heinrich Adam *11.10.1891; Eltern: Schuhmacher (später Hüttenarbeiter, Invalide 1914) Heinrich Wagner u. Frau Martha Elisabeth, geb. Bischof (Haus Nr. 61 ½ ). Heirat mit der Dienstmagd Anna Martha Reitz am 28.3.1914; Tochter des Wagners Georg Reitz und Frau Elisabeth, geb. Heußner; *28.3.1892 zu Welferode

Wagner, Konrad *11.7.1899; Eltern: Hüttenarbeiter Heinrich Wagner u. Frau Martha Elisabeth, geb. Bischoff; Haus Nr. 61 ½.

Walter, Otto (Großvater von Karl Walter) – sonst keine persönl. Daten gefunden. Berichtet am 17.10.1916 von starkem Schneefall in den Karpathen.

Wengst, Johannes *3.3.1889 zu Wallenstein; Eltern: Schuhmacher Christoph Wengst und Frau Anna Elisabeth, geb. Eckhardt. Heirat mit der Dienstmagd Katharina Wilhelmine Kothe (*22.5.1889) am 14.10.1911 Tochter des Dienstknechts August Kothe und Frau Anna Elisabeth, geb. Flemming, Remsfeld (Niedermühle). Im Sept. 1917 um Holzhauen reklamiert (wie A. Hellwig).

Wiegand, Heinrich. Ein Heinrich geboren am 22.6.1884; Eltern: Dienstknecht Conrad Wiegand und Frau Anna Elisabeth, geb. Bonnstein; Haus Nr. 16.

Wiegand, Heinrich II *13.7.1876 zu Remsfeld. Eltern: Ackermann Conrad Wiegand u. Frau Anna Elisabeth, geb. Discher; Haus Nr. 65. Längerer Heimurlaub zur Feldbestellung im April 1916 u. z. Konfirmation d. Sohnes (o. der andere Hch.?), wie einige andere. Verheiratet, 3 Söhne 10 bis 17 Jahre (1919).

Wiegand, Karl. Conrad Carl *17.5.1879; Eltern: Ackermann Conrad u. Frau Elisabeth, geb. Discher. Verheiratet mit Anna Elisabeth, geb. Löwer, aus Uttershausen. Haus Nr. 65, Bruder v. Heinrich II.

Wiegand, Konrad *28.9.1895 (Nr. 24); Eltern: Ackermann Johann Heinrich Wiegand und Frau Anna Katharina, geb. Sauer, Haus Nr. 62.

Ziegler, Heinrich *27.4.1879 zu Bubenrode (Sipperhausen), Sohn der verstorbenen Eheleute Dienstknecht Peter Ziegler Christine Wilhelmine, geb. Genuit. Gefallen am 20.6.1915. oo am 25.10.1902 mit Anna Elisabeth Körber, *20.2.1880 zu Remsfeld, Tochter des Tagelöhners Adam Körber und seiner Ehefrau Barbara Elisabeth, geb. Rudolph, Remsfeld.

Hinweis: Auf der Website der Gemeinde Knüllwald werden zur Ausstellung diese Listen und weitere Informationen veröffentlicht.

Kontakt:
Helmut Koch, Homberg/Remsfeld, Tel.: 05681/71393; Mail: hkoch49@t-online.de oder
Mona Rosenkranz, Gemeindeverwaltung Knüllwald, Tel.: 05681/9957-19, Mail: info@knuellwald.de